Copilot sagte
Amplitude der Erdgezeiten
Die Gezeitenkräfte des Mondes bewirken eine periodische Streckung der Erde um etwa 45 cm auf der mondzugewandten und um 45 cm auf der mondabgewandten Seite.
Die Gezeitenkräfte der Sonne führen zu einer ähnlichen, aber schwächeren Streckung von je etwa 25 cm auf der sonnenzugewandten und -abgewandten Seite.
Kombinierte Amplitude
Bei Springtiden (Mond und Sonne in Linie) addieren sich die Effekte: Maximaler vertikaler Hub ≈ 45 cm + 25 cm = 70 cm.
Bei Nipptiden (Mond und Sonne im rechten Winkel) wirkt die solare Streckung gegen die lunare: Minimaler vertikaler Hub ≈ |45 cm − 25 cm| = 20 cm.
Sie sagten
Copilot sagte
Formel für den latitudinalen und jahreszeitlichen Faktor der Erdgezeiten
1. Radiale Verformung als Funktion von Breite und Zeit
Die vertikale Erdgezeitenverformung ζ an geographischer Breite φ, geographischer Länge λ und Zeitpunkt t lässt sich für jeden Gezeitenkonstituenten (Mond, Sonne) schreiben als
wobei
h₂ die Love-Zahl für radiale Verformung (≈0,6) ist,
R_E der Erdradius,
g die Normalschwere und
U₂ das Gezeitenpotential zweiten Grades.
2. Gezeitenpotential zweiten Grades
Das Gezeitenpotential für einen einzelnen Störer (Mond oder Sonne) lautet
mit
G = Gravitationskonstante
M = Massenparameter des Störkörpers
d(t) = zeitabhängiger Abstand Erde–Störer
P₂(x) = \tfrac{3x^2-1}{2} (Legendre-Polynom 2. Grades)
ψ = Winkel zwischen Zenit und Störer
3. Ausdrücken von cos ψ via Breite, Deklination und Stundenwinkel
δ(t) = Deklination des Störers (läuft jahres- bzw. monatlich durch – ändert die Amplitude jahreszeitlich)
H(t) =\sstundenwinkel = Ω t – λ (abhängig von der Tageszeit und Ihrer Länge λ)
4. Latitudinaler und jahreszeitlicher Faktor
Setzt man alles zusammen, erhält man für einen Gezeitenkonstituenten
Der Ausdruck
enthält
die reine Breitenabhängigkeit über φ,
die jahres- und monatlich veränderliche Deklination δ(t),
die tageszeitliche Komponente über den Stundenwinkel H(t).
Weitere Anregungen
Man kann einzelne Konstituenten (S₂, M₂, K₁, O₁ etc.) jeweils mit ihrem eigenen δ(t), d(t) und Eigenfrequenz σ unterscheiden.
Die Love-Zahl h₂ ändert sich durch Erdstruktur leicht mit Wellenlänge (und damit indirekt mit Breite), das τ-Modell (viskoelastische Erde) liefert h₂(φ).
Für Präzisionsanwendungen kommen noch indirekte Gezeiteneffekte hinzu (Atmosphäre, Ozean-Ankopplung, Schneebedeckung).
Aufmonatlicher Skala lässt sich δ_mond(t) aus Bahnelementen berechnen, auf Jahresskaleder Sonnendeklination δ_sonne(t) ≈ 23,44°·sin(2π·(t–80 d)/365 d).